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Dagegen spielte die rot-grüne Geschichtspolitik seit 1998 auf einer anderen Klaviatur:
Gerade weil man aus der Geschichte gelernt und diese aufgearbeitet habe, müsse Deutschland nun wieder "Verantwortung" in der Welt übernehmen.

 
So diente im Frühjahr 1999 der Verweis auf Auschwitz zur Legitimation des Kosovo-Krieges. Die angeblich erfolgreich vollzogene "Vergangenheitsbewältigung" bildet den zentralen Referenzpunkt für das neue deutsche Selbstbewusstsein.
 
Diese Entwicklung spiegelte sich nicht zuletzt in den offiziellen erinnerungs- und geschichtspolitischen Inszenierungen im Kontext des 8. Mai 2005 wider.
 
Daneben gewinnen seit einigen Jahren Diskurse an Bedeutung, die die Deutschen zu den eigentlichen Opfern des Zweiten Weltkrieges stilisieren.
 
Ob im Bombenkrieg oder durch Flucht und Vertreibung:
gelitten haben auch "und vor allem" die Deutschen,
so lautet die Botschaft zahlloser Publikationen, Fernsehdokumentationen und Politikerreden.
 
Der Vortrag zieht zum einen eine kritische Bilanz der geschichtspolitischen Umbrüche der vergangenen Jahrzehnte. Zum anderen sollen mögliche Entwicklungslinien künftiger Erinnerungskulturen skizziert werden.

Präsentiert von: Politikinforedaktion/BermudaFunk,
AK JUSTIZ/Mannheim,
Fachschaft für Politische Bildung
des Jugendzentrum Friedrich Dürr Mannheim